18. Januar 2010
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Zur Vorbereitung der Diskussionsrunde zum Thema „Das Internet – ein Bildungsraum?“ haben wir die TeilnehmerInnen auf dem Podium gebeten, schon vorab ein Statement zum Thema zu verfassen. Dies ermöglicht eine gute thematische Vorbereitung auf die Diskussion und lässt dann hoffentlich während der Diskussion auch den Raum, auf die in den Statements genannten Thesen intensiver einzugehen und diese mit allen Interessierten intensiv zu diskutieren.
Die ersten beiden drei Statements (von Lisa Rosa,¬†Prof. Dr. Rolf Schulmeister und Prof. Dr. Benjamin Jörissen) sind nun eingetroffen. Viel Spaß beim Lesen bzw. Anschauen.
Statement von Lisa Rosa
Lisa Rosa hat ihr Statement zur Bedeutung eines Leitmedienwandel für Bildungsprozesse in schriftlicher Form und als Video veröffentlicht – beides ist auf ihrem Blog zu finden. Die etwas leichter zu konsumierende Version in Bild und Ton könnt ihr hier ansehen. Für die theoretische Fundierung der Thesen lohnt sich jedoch in jedem Fall die Lektüre des Textes auf ihrem Blog.
Statement von Prof. Dr. Rolf Schulmeister
Rolf Schulmeister hat unter dem Titel „Nachdenkliches zu Web 2.0 in der Hochschullehre“ 14 Thesen verfasst, die den Aspekt des Lernens mit Web 2.0-Methoden und -Anwendungen unter die Lupe nehmen:
Die Begeisterung über die neuen partizipativen Umgebungen im Internet ist völlig verständlich. Die Anwendungen und Methoden, die als Web 2.0 bezeichnet werden (O‚ÄòReilly 2005), machen aus dem World Wide Web etwas deutlich Anderes als die Vorgängerversion zwischen 1993 und 2001, die neben Kommunikation im Wesentlichen nur Informationssuche und Informationsdarstellung kannte und damit dem Nutzer nur die Rezeption von Inhalten ermöglichte. Web 2.0 bietet durch Feedback-Methoden echte Chancen für zeitnahe Kommunikation, Austausch von Inhalten und interaktive Kollaboration. Rückkopplung ist das Grundelement des Mitmach-Netzes. In Wikis, Weblogs und Social Communities steckt gesellschaftlich und persönlich ungeheures Potenzial für sinnhaftes Handeln und ‚Äì wie am Einsatz von Twitter in politischen Aktionen zu erkennen ‚Äì für relevante politische Veränderungen. Es lohnt, die Methoden im Hochschulunterricht einzusetzen und ihre Vorteile und Grenzen auszuloten.
Der Einsatz von Web 2.0-Methoden im Hochschulunterricht bedarf sorgfältiger Planung unter Berücksichtigung organisationaler Rahmenbedingungen und sozialer Faktoren, die die Nutzung beeinflussen. Hierzu stelle ich ein paar nachdenkliche Überlegungen an […weiterlesen]
Das vollständige Statement mit den 14 Thesen kann hier als PDF-Datei herunter geladen werden.
Statement von Prof. Dr. Benjamin Jörissen
Auch Benjamin Jörissen hat inzwischen sein Statement für die Podiumsdiskusssion veröffentlicht. Er beantwortet die Frage danach, ob das Internet ein Bildungsraum ist mit: „Ja, das Internet ist ein Bildungsraum. Aber sind Schulen und Universitäten es auch?“
Er beginnt sein Statement mit der Unterscheidung von drei Perspektiven auf das Thema „Internet und Bildung“:
Drei Perspektiven
Wie man das Thema „Internet und Bildung“ betrachtet, hängt einerseits davon ab, welches Verständnis von Bildung man, quasi als Maßstab, ansetzt; zum anderen davon, aus welcher Perspektive bzw. mit welchen theoretischen und methodischen Instrumentarien man sich dem vielschichtigen Phänomen „Internet“ – genauer: dem Social Web (aka „Web 2.0“) nähert. Ich möchte grob drei Perspektiven unterscheiden.
1. Die erste spricht dem Web, aus unterschiedlichen Gründen, keine maßgebliche Bildungsrelevanz zu [~ Perspektive der Schrift(mono)kultur-Verteidiger].
2. Die zweite erkennt diese Relevanz durchaus und ist bestrebt, ihren Nutzen im Hinblick auf „formale Bildung“ – also institutionell organisiertes Lernen – einzuschätzen und umzusetzen [~ Perspektive der angewandten Mediendidaktik; z.B. Diskurs um e-Learning/“e-Learning 2.0″].
3. Die dritte Perspektive versteht unter „Bildung“ mehr als „Lernen“, nämlich einen sehr fundamentalen Prozess der reflexiven Selbstverortung von Individuen, der pädagogisch provoziert, aber nicht „hergestellt“ werden kann. Sie betrachtet Medien und mediale Ausdrucksformen als konstitutiv (= unhintergehbar grundlegend) für solche Prozesse und schreibt insofern Medienumbrüchen (wie dem gegenwärtigen) eine erhebliche Bedeutung zu [~ Perspektive der Medienbildung]. […weiterlesen]
Seine Statement und damit auch seine Antwort auf die Frage „Das Internet – ein Bildungsraum?“ gründet auf der Perspektive der Medienbildung. Das gesamte Statement lesen? Hier entlang…